Kassel eine Stadt in der Erinnerung

Ich möchte mit diesem Beitrag über die Stadt keineswegs einen Anspruch auf Vollkommenheit erheben, sondern einzig ein Bild zeichnen, welches meine Urgroßmutter in mein Gedächtnis gebrannt hat. Als Ehefrau eines der originellsten Wirte der Stadt wusste sie unterhaltsame Anekdoten zu berichten und ein Bild der damaligen Stadt zu malen, welches einen unwiderstehlichen Zauber in mir auslöste, den ich gern Interessierten weitergeben möchte, sofern es mir gelingt.

Noch im Alter von 82 Jahren sang sie mit der Begleitung eines Schifferklaviers ab und an ein Lied, welches die Stadt beschreibt und die Menschen , die in ihr lebten. Ich habe einst nur die ersten beiden Strophen merken können, bis mir Jahre später die " Alt Kasseläner Klassik" in die Hände fiel , in der auch mein Urgroßvater erwähnt wurde. Ihre Geschichten über das damalige Kassel haben mich stets gefesselt und die Beschreibung der Stadt versetzte mich in einen Versunkenen Traum. Versunken unter den Trümmern des zweiten Weltkrieges, in dem die einst wundervolle Architektur  der nun über 1000 jährigen Geschichte der Stadt unter einem Haufen Schutt begraben wurde, aus dem sie sich nur mühsam und reichlich uniform befreien ließ.

Manches Abgebildete dürfte uns jüngeren Menschen nicht einmal mehr vom Hörensagen bekannt sein, vielleicht aber unser Verständnis für die Trauer älterer Generationen über das Verlorene besser erschließen. Denn: angesichts des reichlich uniform geratenen heutigen Stadtbildes können sich wohl nur wenige Betrachter der sogar noch auf alten Fotos und Bildern spürbaren eigenartig "wärmenden" Atmosphäre des Vernichteten entziehen.

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